Projektmanagement
Gantt-Diagramm
Ein Gantt-Diagramm ist ein Zeitbalkendiagramm, das Aufgaben und deren Dauer entlang einer Zeitachse darstellt. Zusätzlich zeigt es Abhängigkeiten zwischen Aufgaben.
Zweck:
- Zeitliche Planung von Aktivitäten
- Visualisierung des gesamten Projektverlaufs
- Fortschrittskontrolle
Einsatz:
- Projektübersicht für Management und Team
- Meilensteinplanung
Netzplan
Ein Netzplan zeigt die logische und zeitliche Abfolge aller Aktivitäten in einem Projekt. Er besteht aus Knoten (Vorgänge) und Pfeilen (Abhängigkeiten) und wird häufig als Projektablaufdiagramm dargestellt.
Zweck:
- Analyse von Abhängigkeiten zwischen Vorgängen
- Identifikation von kritischen Pfaden und Engpässen
- Grundlage für eine realistische Termin- und Ressourcenplanung
Wird verwendet für:
- Ermittlung des kritischen Pfads (Pfad ohne zeitlichen Puffer)
- Berechnung von Pufferzeiten (Zeitreserven)
- Optimierung des Projektzeitplans
Pufferarten im Netzplan
- Gesamtpuffer (GP): Zeit, um die ein Vorgang insgesamt verspätet sein darf, ohne das Projektende zu gefährden.
- Freier Puffer (FP): Zeit, um die ein Vorgang verspätet sein darf, ohne den nachfolgenden Vorgang zu verzögern.
Unterschied zum Gantt-Diagramm
Merkmal | Netzplan | Gantt-Diagramm |
---|---|---|
Fokus | Logik & Abhängigkeiten | Zeitlicher Ablauf & Visualisierung |
Darstellung | Vorgänge als Knoten, Pfeile zeigen Abfolge | Balken auf Zeitachse |
Kritischer Pfad | Direkt erkennbar und berechenbar | Nur bedingt erkennbar |
Einsatzgebiet | Detaillierte Ablauf- und Terminplanung | Überblick, Kommunikation, Projektverfolgung |
Beide Werkzeuge ergänzen sich gut: Der Netzplan liefert die Basis für eine genaue Terminplanung, das Gantt-Diagramm visualisiert diese Planung für die Kommunikation.
Kritischer Pfad
Der kritische Pfad ist die längste durchgängige Abfolge von Vorgängen ohne zeitlichen Puffer. Verzögerungen auf diesem Pfad führen unweigerlich zu Projektverzögerungen.
Nutzen:
- Fokussierung auf entscheidende Vorgänge
- Erkennen von Terminrisiken
Projektstrukturplan (PSP)
Der Projektstrukturplan gliedert ein Projekt hierarchisch in Teilprojekte, Teilaufgaben und Arbeitspakete. Ziel ist es, den Gesamtumfang des Projekts vollständig zu erfassen und in bearbeitbare Einheiten zu zerlegen.
Zweck:
- Übersicht über alle Projektbestandteile
- Grundlage für Zeit-, Kosten- und Ressourcenplanung
- Klare Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten
Der PSP ist strukturorientiert und beantwortet die Frage:
Was muss getan werden?
Typische Darstellungsformen:
- Baumdiagramm
- Gliederung nach Nummerierung (z. B. 1.1, 1.2.1 …)
Unterschied zum Netzplan
Merkmal | Projektstrukturplan (PSP) | Netzplan |
---|---|---|
Fokus | Strukturelle Gliederung des Projekts | Zeitliche und logische Abfolge von Vorgängen |
Ziel | Was ist zu tun? | In welcher Reihenfolge und wann? |
Darstellung | Hierarchisch (Baum oder Liste) | Ablauforientiert mit Knoten und Pfeilen |
Einsatzzeitpunkt | Früh zur Strukturierung | Später zur Ablauf- und Terminplanung |
Grundlage für … | Aufwand, Ressourcen, Verantwortlichkeiten | Terminierung, kritischer Pfad, Pufferzeiten |
Der PSP beschreibt die Struktur des Projekts, der Netzplan den Ablauf.
Stakeholder im Projekt
Stakeholder sind alle Personen, Gruppen oder Organisationen, die direkt oder indirekt vom Projekt betroffen sind oder Einfluss auf dessen Verlauf oder Ergebnis haben.
Beispiele:
- Intern: Projektteam, Management, Fachabteilungen
- Extern: Auftraggeber, Kunden, Lieferanten, Behörden
Stakeholder-Analyse
Eine Stakeholder-Analyse hilft dabei:
- Interessen, Erwartungen und Einfluss zu identifizieren
- Kommunikationsstrategien zu entwickeln
- Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden
Eine gezielte Einbindung der Stakeholder ist ein entscheidender Erfolgsfaktor im Projektmanagement.
Magisches Dreieck
Das magische Dreieck im Projektmanagement beschreibt das Spannungsverhältnis zwischen drei grundlegenden Zielgrößen:
Dimension | Beschreibung |
---|---|
Zeit | Projekt muss termingerecht abgeschlossen werden |
Kosten | Budgetvorgaben müssen eingehalten werden |
Qualität/Leistung | Projektziele müssen inhaltlich erfüllt werden |
SMARTe Ziele
SMART ist eine Merkhilfe zur Zielformulierung im Projektmanagement. Ein Ziel sollte:
Kriterium | Bedeutung |
---|---|
S | Spezifisch – klar und eindeutig |
M | Messbar – objektiv überprüfbar |
A | Attraktiv – erstrebenswert |
R | Realistisch – erreichbar |
T | Terminiert – mit Frist/Zeitangabe |
Projektphasen
Ein Projekt lässt sich in vier typische Phasen unterteilen:
1. Analysephase
- Anforderungen werden erfasst und dokumentiert
- Zieldefinition und Machbarkeitsanalyse
- Stakeholder identifizieren
2. Planungsphase
- Projektstrukturplan, Zeitplanung, Ressourcenplanung
- Auswahl von Methoden und Werkzeugen
- Risikomanagement und Kommunikationsplanung
3. Realisierungsphase
- Umsetzung der geplanten Maßnahmen
- Fortschrittskontrolle und Qualitätssicherung
- Steuerung bei Abweichungen
4. Abschlussphase
- Abnahme durch den Auftraggeber
- Projektabschlussbericht
- Lessons Learned und Übergabe in den Betrieb
Phasen der Teambildung
Ein Projektteam durchläuft typischerweise vier Entwicklungsphasen, bis es effektiv und produktiv zusammenarbeiten kann.
1. Forming – Orientierungsphase
- Das Team findet sich zusammen.
- Mitglieder lernen sich kennen, sind höflich und vorsichtig.
- Rollen und Aufgaben sind noch unklar.
- Die Führungsperson ist stark gefragt.
2. Storming – Konfliktphase
- Erste Spannungen entstehen durch unterschiedliche Erwartungen.
- Es kommt zu Auseinandersetzungen um Rollen, Verantwortungen und Arbeitsstile.
- Konflikte sind normal, aber herausfordernd für die Führung.
- Kommunikation und Moderation sind entscheidend.
3. Norming – Regelungsphase
- Das Team einigt sich auf gemeinsame Regeln, Abläufe und Rollen.
- Vertrauen wächst, die Zusammenarbeit verbessert sich.
- Die Gruppe beginnt, sich selbst zu organisieren.
4. Performing – Leistungsphase
- Das Team arbeitet effizient und zielgerichtet zusammen.
- Rollen sind klar, Probleme werden eigenständig gelöst.
- Die Teamleistung erreicht ihr Maximum.
Ziel in der Projektleitung ist es, diese Phasen aktiv zu begleiten, Konflikte konstruktiv zu lösen und das Team in die Leistungsphase zu führen.
Vorgehensmodelle
In der Softwareentwicklung unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten von Vorgehensmodellen:
Klassische Vorgehensmodelle
Klassische Modelle folgen einem linearen oder phasenorientierten Ablauf. Planung, Umsetzung und Test sind voneinander getrennte Schritte. Änderungen nach Projektstart sind nur schwer möglich.
Ziel: Ein möglichst planbarer und dokumentierter Entwicklungsprozess.
Typische Vertreter:
- Wasserfallmodell
- V-Modell
Agile Vorgehensmodelle
Agile Modelle setzen auf Flexibilität, inkrementelle Entwicklung und enge Zusammenarbeit mit dem Kunden. Die Entwicklung erfolgt in kurzen, wiederholten Zyklen. Anforderungen dürfen sich während des Projekts ändern.
Ziel: Frühzeitiges Feedback, schnelles Reagieren auf Veränderungen, kontinuierliche Verbesserung.
Typische Vertreter:
- Scrum
- Extreme Programming (XP)
Softwareergonomie & Benutzerfreundlichkeit
Diese Seite behandelt Anforderungen an ergonomische Software, barrierefreier Gestaltung sowie den Einsatz von Prototypen im Entwicklungsprozess.
Agile Softwareentwicklung
Diese Seite behandelt Grundlagen, Methoden und Begriffe der agilen Softwareentwicklung, mit Fokus auf Scrum und XP.